K.H. Waggerl wurde am 10.12.1897 als Sohn eines Zimmermannes in Bad Gastein geboren. Er wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf und absolvierte das Lehrerseminar in Salzburg.
Als Offizier im 1. Weltkrieg geriet er bis 1920 in ital. Gefangenschaft. Anschließend trat er in Wagrain eine Lehrerstelle an und heiratete Edith Pitter. 1923 schied er wegen einer chronischen Lungenkrankheit aus dem Schuldienst aus und begann mit dem Schreiben. 1930 veröffentlichte er seinen ersten Roman "Brot". Es folgten zahlreiche weitere Werke. Mit seinen Weihnachtsgeschichten prägte er nachhaltig das Salzburger Adventsingen.
K.H. Waggerl war 1940 Bürgermeister der Gemeinde Wagrain. Nach dem 2. Weltkrieg wurde K.H. Waggerl als Verfasser von Kurzprosen und aufgrund zahlreicher Lesereisen populär.
Seine zweite Leidenschaft galt der Fotografie. Einige seiner Bilder wurden erst vor einigen Jahren entdeckt, als das Waggerl Haus in Wagrain zu einem Museum umgebaut wurde.
1934 erhielt K.H. Waggerl den österr. Staatspreis. 1967 wurde ihm das österr. Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst verliehen. Von den Büchern K.H. Waggerls wurden mehr als 6 Millionen Exemplare verkauft und in mehr als ein Dutzend Sprachen übersetzt. Er ist damit einer der meistgelesenen Autoren Österreichs.
Am 04.11.1973 starb Karl Heinrich Waggerl in Schwarzach an den Folgen eines Verkehrsunfalles.
Zitate:
o) Wir meinen die Natur zu beherrschen, aber wahrscheinlich hat sie sich nur an uns gewöhnt.
o) Das Vorurteil ist die hochnäsige Empfangsdame im Vorzimmer der Vernunft.
o) Nichts ist einfacher als sich schwierig auszudrücken, und nichts ist schwieriger als sich einfach auszudrücken.
o) Schenken ist eine Kunst, die schwieriger ist als sie aussieht.
o) Eine halbe Wahrheit ist nie die Hälfte einer ganzen.
o) Es erfordert zuweilen mehr Mut, den Gegner zu fliehen, als ihn anzugreifen.
o) Es ist erstaunlich, wie vorurteilsfrei wir zu denken vermögen, wenn es gilt, eine Dummheit vor uns selbst zu rechtfertigen.
o) Heutzutage hat keiner genug, weil jeder zuviel hat.
o) Jeder möchte die Welt verbessern und jeder könnte es auch, wenn er nur bei sich selber anfangen wollte.
o) Erbitte Gottes Segen für deine Arbeit, aber erwarte nicht auch noch, dass er sie tut.
o) Man sollte nicht nur zu wissen meinen, sondern auch zu meinen wissen.
o) Den Wert eines Menschen erkennt man zuverlässig daran, was er mit seiner Freizeit anzufangen weiß.
o) Man nimmt dem Menschen das Beste, wenn man ihn von seinen Fehlern trennen will.
o) Das Genie entdeckt die Frage, das Talent beantwortet sie
o) Schweigen ist ein köstlicher Genuss, aber um ihn ganz auszuschöpfen, muss man einen Gefährten haben. Allein ist man nur stumm.
o) Seine Fehler verzeihen wir dem Nächsten lieber als seine Vorzüge.
o) Was die Gesellschaft öffentliche Meinung nennt, heißt beim einzelnen Menschen Vorurteil.
o) Wer verurteilt, der kann sich irren. Wer verzeiht, irrt nie.
o) Wie einfach wäre das Leben, wenn sich die unnötigen Sorgen von den echten unterscheiden ließen!
o) Wir sterben viele Tode, solang wir leben, der letzte ist nicht der bitterste.